Gegenwärtiger Zustand

Bedingt durch den Leerstand seit 1992 sowie durch unzureichende Bauunterhaltung bis 2005 gibt es erhebliche und zum Teil extreme Schäden im Schlossensemble.

Durch teilweise extremen, substanzvernichtenden Schwammbefall der Konstruktionen und der zugehörigen Verkleidungen und Beläge wurden alle Gebäudeteile massiv geschädigt. Alle noch vorhandenen historischen Oberflächen wie Böden, Wände und Decken sind dadurch akut gefährdet. Die Dacheindeckungen und -entwässerungen sind beschädigt, in den Dachstühlen gibt es teils massive Holzschädigungen durch Insekten und Hausschwamm. Fast alle Fenster sind defekt. Die Fassaden sind verwittert und es gibt großflächige Putzschäden. Diverse Kunstgegenstände und Einbauten wurden gestohlen, Kachelöfen und Bausubstanz zerstört. Viele Bereiche sind geprägt von Ergänzungsbauten der „Neuzeit“, die ohne besondere Berücksichtigung des vorhandenen Denkmalcharakters errichtet wurden. Die Installationen wurden teilweise ohne angemessene Berücksichtigung der vorhandenen, besonders sensibel zu behandelnden Substanz eingebaut. Der technische Standard der Installationen ist längst überholt.

Ostansicht
Das Große Schloss Blankenburg von der Teufelsmauer aus gesehen.

Erste Schritte

Seit 2005 versuchen wir kontinuierlich mit Fördermitteln und Eigenmitteln aus Spenden und Erlösen die Dachflächen abzudichten, Schwammbefall zu lokalisieren und freizulegen, tragende Baukonstruktionen abzustützen. Darüber hinaus wird das Gelände abgeschichert und störender Bewuchs entfernt. Das Raumklima wird nun in weiten Teilen des Gebäudes wieder kontrolliert und die weitere Ausbreitung des Echten Hausschwamms somit verlangsamt. Durch unsere Aktivitäten wurden die Schäden durch Vandalismus auf ein Minimum reduziert.

Theater und neuer Flügel

Durch finanzielle Mittel aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung ist es uns möglich gewesen die ersten echten Sanierungsarbeiten voranzutreiben. Ziel war es durch die Förderung die Eigenleistungsfähigkeit des Vereins zu erhöhen. Dies ist nun mit einer Nutzung des Theaters und des Neuen Flügels möglich. Mit einer Kapazität von 240 Gästen lassen sich im Theater von Schloss Blankenburg gewinnbringende Veranstaltungen durchführen. Die Qualität wurde deutlich erhöht und die Kulturelle Nutzung steht einer späteren Nutzungsvariante nicht im Wege. Das Theater wurde im Mai 2011 (wieder-) eröffnet. Seit 2012 ist im Grauen Saal eine Außenstelle des Standesamtes eingerichtet und erfreut sich großer Beliebtheit.

Mit den wiedergewonnenen Nutzungsmöglichkeiten im Theater und Neuen Flügel gelingt es uns die für die weitere Sanierung erforderlichen Gelder zu beschaffen und das Denkmal mit weiteren Sicherungsmaßnahmen vor dem Verfall zu schützen. Auch wenn schon viel geschafft ist, so ist das Große Schloss noch längst nicht gerettet.

Küchenflügel und Neuer Flügel
Turmflügel und Neuer Flügel

Eindrücke