Nabu-Institut zieht ins Schloss
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Deutschlands größter Umweltverband verlegt den Standort seines Waldinstituts von Magdeburg nach Blankenburg. Büros werden demnächst im Verwalterhaus bezogen. Das Große Schloss Blankenburg. Die europaweit vernetzte Future Forest Initiative hat dort die Initialzündung zum Aufbau eines Kompetenzzentrums für Wald- und Klimaschutzthemen gegeben. Grund genug für den Nabu, sich dort mit seinem Waldinstitut anzusiedeln.
Beitrag von Jens Müller
Es wird ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Grünen Schloss: Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat nach einem Treffen mit Vertretern der Schloss GmbH und der Future Forest Initiative (FFI) angekündigt, den sachsen-anhaltischen Sitz des Waldinstituts nach Blankenburg zu verlagern. Entstehen soll dort ein Innovationscampus für Wald-und Klimathemen.
Das Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz des Nabu war bereits 1988 gegründet worden und hat seinen angestammten Sitz im baden-württembergischen Bühl. Träger war bis 2022 der Nabu-Landesverband Baden-Württemberg. Zum 1. Januar 2023 wechselte die Trägerschaft zum Nabu-Bundesverband in Berlin. Seither trägt es den kurzen Namen Waldinstitut. Der erst zu Beginn dieses Jahres bezogene zweite Instituts-Standort in Magdeburg ist nun aber bereits wieder Geschichte: „Wir suchen seither ein feste Bleibe. Und da bietet sich das Große Schloss in Blankenburg an“, erklärte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller bei einem Besuch in der Harzstadt.
Mit dem Standortwechsel erhoffe er sich vor allem Synergieeffekte für die von seinen Kollegen bearbeiteten Themen rund um das Ökosystem Wald. Denn mit der bereits im Schloss tätigen Future Forest Initiative sowie der Stiftung Umwelt-, Natur- und Klimaschutz Sachsen-Anhalt (SUNK) würden sich vielfältige Möglichkeiten ergeben, sich mit vielen weiteren Protagonisten rund um die Themen Waldentwicklung, Natur- und Klimaschutz zu vernetzen. Wie Leif Miller ankündigte, wird das Institut Büroräume im Verwalterhaus anmieten. Neben Standortleiterin Dr. Anne Arnold würden auch Annett Reinhardt und Theo Katthöver feste Ansprechpartner vor Ort sein. „Da ist uns ein großer Wurf gelungen“, freut sich Schloss-Geschäftsführer André Gast über die Zusage des Nabu. Damit könne gemeinsam an der Vision eines Grünen Schlosses, die mit der FFI seit rund drei Jahren intensiv verfolgt werde, weitergearbeitet werden.
„Es gibt bereits viele kleine Initiativen, die in Blankenburg etwas entstehen lassen wollen. Das Waldinstitut ist ein weiterer Mosaikstein“, so Gast, den es besonders freut, dass der eingeschlagene Weg zu einem Kompetenzzentrum für Wald- und Klimaschutz so eine positive Resonanz erfährt: „Es zeigt, dass diese Themen gesellschaftlich hoch angebunden sind und eine breite Akzeptanz genießen.“ Ging es bislang immer darum, das Große Schloss zunächst als Denkmal zu sichern, stehen Blankenburgs Schlossretter nun vor der Frage, nutzungsfähige Raumstrukturen zu schaffen. Und die sind bereits mit der Sanierung des Verwalterhauses gegeben, wo sowohl die FFI, als auch die SUNK Büros bezogen haben. Bis 2025 sollen im bis dahin sanierten Kasernenflügel weitere Büroflächen geschaffen werden.
Der Nabu Deutschland feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Laut Miller hat der größte Umweltverband Deutschlands rund eine Million Mitglieder und Förderer sowie etwa 450 Mitarbeiter. Neben dem Waldinstitut unterhält der Bundesverband noch das Institut für Fluss- und Auenökologie in Rathenow (Brandenburg) sowie das Michael-Otto-Institut als Forschungs- und Bildungszentrum für Feuchtgebiete und Vogelschutz in Bergenhusen (Schleswig-Holstein).
Magdeburg nach Blankenburg. Büros werden demnächst im Verwalterhaus bezogen. Das Große Schloss Blankenburg. Die europaweit vernetzte Future Forest Initiative hat dort die Initialzündung zum Aufbau eines Kompetenzzentrums für Wald- und Klimaschutzthemen gegeben. Grund genug für den Nabu, sich dort mit seinem Waldinstitut anzusiedeln.
Das Große Schloss Blankenburg. Die europaweit vernetzte Future Forest Initiative hat dort die Initialzündung zum Aufbau eines Kompetenzzentrums für Wald- und Klimaschutzthemen gegeben. Grund genug für den Nabu, sich dort mit seinem Waldinstitut anzusiedeln.
Noch fehlt das Nabu-Schild am Verwalterhaus des Großen Schlosses Blankenburg. Bis zum Einzug des Waldinstituts im Frühjahr soll es aber dort angebracht sein. Das vereinbarten Schloss-Chef André Gast, Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, Waldinstituts-Leiterin Doris Krabel, Standortleiterin Anne Arnold und Wolf C. Goertz von der Future Forest Initiative (von links).