Auf dem Weg zu einem „grünen Schloss“
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Mit frischem Fördergeld von Bund und Land soll der Kasernenflügel für eine Nutzung hergerichtet werden
Wie bereits vor Wochen angekündigt, hat der Verein „Rettung Schloss Blankenburg“ frisches Fördergeld bekommen, um die Arbeiten am Kasernenflügel fortzusetzen. Großes Ziel ist, die dort entstehenden Räume auch zu nutzen. Erste Ideen werden konkret.
Die Protagonisten lachten mit der Sonne um die Wette: Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra, die Harzer Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer (beide CDU) sowie Mitglieder des Vereins „Rettung Schloss Blankenburg“ hatten allen Grund dazu. Nachdem Mitte Juni der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages Fördermittel aus dem Denkmalschutzprogramm für Blankenburgs Schlossretter freigegeben hatte, konnte Robra nun den amtlichen Bescheid überreichen. Mit dem Anteil des Landes können die Blankenburger weitere 1,5 Millionen Euro für die Sanierung des Kasernenflügels und die Grundsicherung des Küchenflügels investieren.
Wie André Gast, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Schloss GmbH, erklärte, soll mit Abschluss der Dacharbeiten das Fachwerk am Kasernenflügel erneuert und saniert werden, um im Anschluss nutzbare Raumstrukturen zu schaffen. Das große Ziel sei es, mit Partnern wie der Future Forest Initiative (FFI) und der Stiftung Umwelt-, Natur- und Klimaschutz (SUNK) dem Schloss wieder eine Zukunft zu geben. „Wir haben gemeinsam einen guten Weg gefunden. Das wird unsere ‚rote Linie‘ sein“ kündigte André Gast an. „Wir wollen ein grünes Schloss werden“ sagte er. „Ein Schloss der Nachhaltigkeit und des Tourismus.“
Er dankte einmal mehr den Fördermittelgebern für die Kontinuität ihres Engagements. Dies sei zwar nicht selbstverständlich, aber gleichzeitig die Motivation, nie locker zu lassen in dem Bemühen, Blankenburgs Großem Schloss wieder eine Zukunft zu geben. „Das Schloss ist Heimat, ist Identität. Wir haben es geschafft, überwiegend mit Blankenburgern, die sich hier engagieren. Denn es wird sich kein anderer um unser Schloss kümmern, wenn nicht wir“, erklärte André Gast.
Auch für Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) stelle die aktuelle Fördersumme eine neue Dimension dar. „Damit können wir uns jetzt darüber unterhalten, wie wir das Schloss nutzen, Visionen und neue Ideen entwickeln, wie Wissenschaft und Wirtschaft zusammengeführt werden kann. Dabei machte er aber auch deutlich: „Das Schloss wir immer das Schloss für die Menschen unserer Stadt und der Region sein.“
Heike Brehmer freute sich besonders, dass das von ihr von Beginn an eng begleitete Vorhaben weiterhin vom Bund aus dem Sonderprogramm unterstützt wird – übrigens als einziges im Harzkreis. Das Schloss in Blankenburg präge die Stadt und die Landschaft in einzigartiger Weise. Es vermittle Heimatgefühl und sei der wichtigste Ort, an dem sich die Geschichte des Braunschweigischen Harzes spiegele, fügte Rainer Robra an. Damit sei ein ein bedeutender Teil unserer kulturellen und geistigen Identität und unserer eigenen Landesgeschichte, erklärte er.
„Die Bewahrung dieses Baudenkmals ist darum auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der wir mit verschiedenen Akteuren vertrauensvoll und partnerschaftlich zusammenarbeiten. Insbesondere der Verein und seine Mitglieder leisten eine beispielgebende Arbeit. Ohne dieses Engagement wäre die Rettung des Schlosses nicht so schnell vorangekommen“ so der Minister. Er freue sich darüber hinaus sehr, dass der Verein in diesem Jahr den Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt erhält.
Harzer Volksstimme, 19.07.23 Autor: Jens Müller

Übergabe der Fördermittel – Heike Brehmer (MdB), Heiko Breithaupt
Bürgermeister der Stadt Blankenburg, Geschäftsführer André Gast und
Minister Rainer Robra.